Wenn die Tage kürzer und kälter werden, geht dies häufig auch mit einer Veränderung unserer Stimmung einher. Viele Menschen kennen das Phänomen, dass sie sich in den Herbst- und Wintermonaten häufiger müde, antriebslos oder sogar bedrückt fühlen. Dieser Blogbeitrag beleuchtet, warum dies geschieht, und zeigt hilfreiche Strategien, um gut durch die dunkle Jahreszeit zu kommen.

Warum die Stimmung in Herbst und Winter sinkt
Die Ursachen für Stimmungsveränderungen im Herbst und Winter sind vielfältig, wobei ein zentraler Faktor der Mangel an Tageslicht ist. Licht hat eine direkte Wirkung auf unsere biologische Uhr und beeinflusst die Produktion von Hormonen wie Melatonin und Serotonin. Melatonin, das sogenannte „Schlafhormon“, wird vermehrt ausgeschüttet, wenn es dunkel ist, was zu Müdigkeit und Schläfrigkeit führen kann. Serotonin, oft als „Glückshormon“ bekannt, wird hingegen durch Licht gefördert. In der dunklen Jahreszeit ist die Serotoninproduktion oft niedriger, was sich negativ auf die Stimmung auswirken kann.
Zusätzlich verbringen viele Menschen in Herbst und Winter mehr Zeit drinnen, was zu einem Mangel an Bewegung und sozialen Kontakten führen kann. Auch der fehlende Ausgleich durch Aktivitäten im Freien wirkt sich auf die Stimmung aus.
Symptome einer saisonalen Verstimmung
Die sogenannte „saisonale affektive Störung“ (SAD) zeigt sich oft durch folgende Symptome:
- Antriebslosigkeit und erhöhte Müdigkeit
- Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit
- Niedergeschlagenheit und Rückzug von sozialen Aktivitäten
- Vermehrtes Schlafbedürfnis
- Erhöhtes Verlangen nach kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln wie Kekse oder Schokolade
Wichtig ist zu wissen, dass leichte saisonale Stimmungsschwankungen normal sind, während stärkere Symptome auf eine SAD hinweisen können, die möglicherweise einer therapeutischen Unterstützung bedarf.
Strategien für den Umgang mit Stimmungsschwankungen
1. Tageslicht so oft wie möglich nutzen
Suchen Sie nach Möglichkeiten, so viel natürliches Licht wie möglich zu tanken. Auch an grauen Tagen hat Tageslicht eine positive Wirkung. Spazieren Sie in der Mittagspause an der frischen Luft oder starten Sie den Tag mit einem kurzen Spaziergang.
2. Regelmäßige Bewegung
Bewegung steigert die Produktion von Endorphinen und hilft, Stress abzubauen. Besonders effektiv sind Sportarten im Freien wie Wandern, Laufen oder Radfahren. Falls das Wetter zu schlecht ist, können auch Yoga oder ein Workout zu Hause die Stimmung heben.
3. Achtsamkeitsübungen und Meditation
Den Fokus auf den Moment zu richten, kann helfen die oftmals sich im Kreis bewegenden Gedanken zu beruhigen. Meditation, Atemübungen und kleine achtsame Pausen während des Tages können Stress abbauen und so die innere Balance stärken.
4. Soziale Kontakte pflegen
Auch wenn man sich manchmal zurückziehen möchte, tut der Austausch mit Freunden und Familie oft gut. Gemeinsame Aktivitäten, sei es ein gemütlicher Tee, ein Spaziergang oder ein Spieleabend, heben die Stimmung und fördern das Wohlbefinden.
5. Lichttherapie
Eine Möglichkeit zur Stimmungsaufhellung ist die Lichttherapie. Spezielle Lampen, die eine Lichtintensität von 10.000 Lux haben, können in der dunklen Jahreszeit dabei helfen, den Serotoninspiegel zu erhöhen und das Stimmungstief zu lindern.
6. Sich bewusst Zeit für sich selbst nehmen
Selbstfürsorge ist in den Herbst- und Wintermonaten besonders wichtig. Gönnen Sie sich Ruhephasen, in denen Sie nur das tun, was Ihnen guttut – sei es ein Buch lesen, ein Bad oder eine heiße Dusche nehmen oder einfach mal nichts tun (wirklich nichts!! :-).
Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist
Es ist wichtig zu unterscheiden, ob es sich um ein allgemeines Stimmungstief handelt oder ob sich die Anzeichen einer Depression abzeichnen. Falls Sie oder jemand in Ihrem Umfeld unter anhaltender Niedergeschlagenheit, starker Antriebslosigkeit oder anderen belastenden Symptomen leiden, zögern Sie nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Gerne unterstütze ich Sie, um mit Ihnen gemeinsam Strategien entwickeln.
Die dunkle Jahreszeit muss kein Grund sein, um sich schlecht zu fühlen. Mit ein paar einfachen Strategien und etwas Selbstfürsorge können wir diesen Monaten begegnen und unsere Lebensqualität positiv beeinflussen. Nutzen Sie die Zeit bewusst, um auf sich zu achten, und machen Sie es sich zur Priorität, Ihr inneres Gleichgewicht zu stärken – so kann die dunkle Jahreszeit sogar eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung sein.